Positionen


Forderungen und Anregungen des Fahrgastverbandes PRO BAHN an einen zukunftsfähigen Schienenpersonennahverkehr in der Region Hannover,

beschlossen auf der Regionalversammlung am 10.03.2011

 

Fahrgäste verlangen zuverlässiges Angebot 

  • Ausbau der Infrastruktur, um das Zielnetz 2013plus verwirklichen zu können (z. B. S-Bahn-Direktverbindung Flughafen – Messe – Hildesheim, Taktverdichtungen, Sprinter)

  • Keine neuen S-Bahn-Strecken, aber Beseitigung von Engpässen (z. B. Seelze – Wunstorf – Minden)

  • Dafür Erweiterung des Stadtbahnnetzes, wo in nachfragestarken Bereichen attraktive Schienenverkehrsmittel fehlen (z. B. Misburg, Hemmingen, Gehrden, Garbsen-Mitte, Expo-Park, Hannover-Südstadt/Oststadt-Zoo

  • Neue Verknüpfungs- und Haltepunkte, z. B. Waldhausen, Braunschweiger Platz, Lohnde

  • Y-Trasse regional unbedeutend, sofern sie keine neuen Engpässe schafft

  • Nachfragegerechtes Fahrzeugangebot

  • Barrierefreie Fahrzeuge

  • Angebotsausweitung am frühen Abend

  • Nachtverkehr erhalten

  • Vermeidung von Schienenersatzverkehren, wo immer dies betrieblich möglich ist

Verbesserung der Fahrgastinformation und Sicherheit 

  • Gemeinsame Leistelle für alle in der Region tätigen Nahverkehrsunternehmen, dadurch Verbesserung der Anschlusssicherung

  • Bereitstellung von ausreichend und geschultem Personal

  • Durchsetzung der Hausordnung (z. B. Rauchverbot)

  • Sauberkeit der Bahnhöfe

  • Videokameras in allen Fahrzeugen und Stationen

Preis und Leistung müssen stimmen

  • Die Tarifhoheheit muss beim Aufgabenträger bleiben und darf nicht auf die einzelnen Verkehrsunternehmen verlagert werden.

  • Ausweitung des Verkehrsverbundes durch die Schaffung eines „zweiten Ringes“, der den S-Bahn-Einzugsbereich bis Celle, Nienburg, Peine, Hameln, Minden und Hildesheim umfasst.

  •   Vollständige tarifliche Integration der Eisenbahnstrecken (ggf. als erste Stufe) und der in diesem Bereich verkehrenden Omnibuslinien (ggf. in einer zweiten Stufe).

  • Kritik an der unterschiedlicher Zoneneinteilung für Tickets und Cards

  • Beibehaltung von tariflichen Sonderangeboten für Studenten, Schüler, Senioren, Firmen

  • Beibehaltung Sammeltickets

  • Fahrscheinautomaten und insbesondere Entwerter in den Fahrzeugen sinnvoll

  • Einheitliche Handhabung der Fahrgastrechte

  • 10-Minuten-Garantie   

  • Bequemere Sitze

  • Beibehaltung der 1. Wagenklasse und der Toiletten

  • Verzicht auf Fensterflächenwerbung


Automaten gehören in die Bahn!

Die üstra plant ab 2008 die langsamen, störungsanfälligen und leicht aufzubrechenden tix-und müx-Säulen durch eine neue Automatengeneration zu ersetzen. Die neuen Automaten sollten wie die tix- und müx-Saulen an den Haltestellen aufgestellt werden und das Komplett­sortiment - vom Einzelticket bis zur Zeitkarte - vorhalten. Einer Diskussion über den Standort der neuen Automaten - an der Haltestelle oder im Fahrzeug - ist die üstra nicht zugänglich. Schwach genutzte tix- und müx-Säulen kurz vor den Endhaltestellen sollen abgebaut wer­den, die üstra verlangt von ihren Kunden, zum Fahrscheinerwerb den gegenüberliegenden Automaten zu benutzen. An Haltestellen mit Hochbahnsteigen können sich damit Wege von mehreren hunder Metern bis zum Ticket ergeben.

Nach Auffassung von PRO BAHN Hannover sprechen die meisten Argumente für die Auf­stellung von Automaten in den Stadtbahnen:

  • Erst kurz vor Abfahrt an der Haltestelle eintreffende Fahrgäste können immer einen Fahr­schein erwerben

  • In allen Stadtbahnen haben insbesondere auswärtige Fahrgäste einen Ansprechpartner des Verkehrsunternehmen, der Auskünfte geben kann - den Fahrer

  • auch Automaten in den Fahrzeugen bieten die Möglichkeit, mit allen gängigen Zahlungs­mitteln (Münzen, Geldscheinen, Geldkarten, EC-Karten, Kreditkarten) zu zahlen

  • Automaten im Fahrzeug sind sicherer gegen Diebstahl. Durch Videoüberwachung im Fahrzeug können Diebstähle besser aufgeklärt werden als an dunklen Haltestellen

  • jeder 10. Fahrgast versäumt während des Fahrscheinerwerbs an der Haltestelle seine Bahn. Beim Automaten in der Bahn entfällt dieses Frustrationserlebnis

  • Schwarzfahren bekämpft man erfolgreich durch Kontrollen - nicht durch die Standort­wahl der Fahrscheinautomaten

  • Die Reduzierung der Zahl der Fahrscheinautomaten führt zu Einnahmeverlusten und un­nötigen Konflikten mit zahlungswilligen Fahrgästen, die keinen Fahrschein erwerben kön­nen. Es droht die Diskriminierung älter und eingeschränkter Fahrgäste

  • Es gibt mehr Haltestellen als Stadtbahnwagen, dadurch vermutlich niedrigere Kosten

  • Das Komplettsortiment am Automaten wird zu einer weiteren Reduzierung der Vorverkaufsstellen führen

PRO BAHN fordert die Politik und die Regionsverwaltung auf, den Verkehrsunternehmen im Rahmen des Nahverkehrsplans 2008 bis 2012 Vorgaben für das Abfertigungssystem zu machen, da die Interessen der zahlenden Kundschaft sonst offenbar unberücksichtigt ge­lassen werden. Perspektivisch gehören Fahrkartenautomaten auch in die S-Bahnen.


Sammeltickets und Entwerter in den Stadtbahnen müssen bleiben

Im Rahmen des Nahverkehrsplans 2008 bis 2012 für die Region Hannover möchte die Regi­onsverwaltung überprüfen lassen, ob die GVH-Sammeltickets abgeschafft und die Entwerter in den Stadtbahnen erneut entfernt werden sollen.

PRO BAHN Hannover spricht sich entschieden gegen diese Pläne aus. Die Sammelkarten mit ihren Rabatten gegenüber Einzelfahrscheinen haben sich über viele Jahrzehnte bewährt und haben dazu beigetragen, dass auch Fahrgäste, für die sich der Kauf von Zeitkarten nicht lohnt, als ÖPNV-Stammkunden gewonnen werden konnten. Dass die Verkaufszahlen der Sammeltickets in den vergangenen Jahren gesunken ist, rechtfertigt nicht die Abschaffung dieser nach wie vor beliebten Fahrkarten. Obwohl der Rabatt gegenüber den Einzelfahrscheinen nicht mehr so hoch ist wie in früheren Jahren, brächte eine Abschaffung eine überproportionale Tariferhöhung mit sich. Statt dessen sollte der GVH auch die Sammelkartenversion des Kurzstrecken-Tickets rabattiert anbieten.

Die Entwerter wurden erst vor wenigen Jahren nach der überstürzten Entfernung durch die üstra aufgrund der erfolgreichen Lobbyarbeit von PRO BAHN wieder eingebaut. Mit einem erneuten Ausbau würde ehrlichen Fahrgästen die Möglichkeit, ihr im Vorverkauf erworbenes Ticket auf jeden Fall entwerten zu können, wieder genommen. Die Beweislast für defekte oder versteckt angeordnete Entwerter würde auf die Fahrgäste abgewälzt.


Zukunftsperspektive für die Heidebahn

Trotz des noch in diesem Jahr zu erwartenden ersten Spatenstichs zum Ausbau der Heide­bahn Langenhagen - Soltau - Buchholz/ Nordheide auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 120 km/ h erscheint die Zukunftsperspektive für die Heidebahn nicht besser zu werden, wie sich an folgenden Punkten zeigt:

  • Im Rahmen des Streckenausbaus sollen die Haltepunkte in Hademstorf und Eickeloh entfallen, damit verlieren weitere Fahrgäste ihren Bahnanschluss

  • Die Region Hannover wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 am Wochenende alle über Bennemühlen hinaus nach Hannover fahrenden Züge abbestellen. Im Rahmen der Kürzung der Regionalisierungsmittel besteht die Gefahr, dass in den nächsten Jah­ren die nach Hannover fahrenden Züge völlig wegfallen könnten

  • Die Umsteigezwänge zu den Oberzentren Hannover und Hamburg führen zu einer unzureichenden Ausschöpfung des vorhandenen Fahrgastpotentials

  • Die Deutsche Bahn AG setzt auf die Y-Trasse, die nur dem Personen- und Güter-Fernverkehr dienen soll. Bei einer Realisierung sind keine regional wirkenden positiven Effekte erkennbar

  • Eine Elektrifizierung der Heidebahn wird weder von der Deutschen Bahn AG noch von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) verfolgt

Mit der Brechung der Züge in Bennemühlen wird die dortige „Grenzsituation" weiter ver­schärft: Bennemühlen ist Grenzbahnhof in jeder Beziehung: Regionsgrenze, Grenze der SPNV-Aufgabenträger, Tarifgrenze des GVH, Endbahnhof für die elektrische Traktion, Grenze des attraktiven S-Bahn-Takts. Fahrgäste die über Bennemühlen in den Landkreis Soltau-Fallingbostel wollen, haben in jeder Beziehung Pech. Daran wird auch der Strecken­ausbau nichts ändern.

PRO BAHN fordert eine Perspektive für die Heidebahn, zu der folgende Maßnahmen beitra­gen können:

  • Keine Verkürzung der jetzt noch nach Hannover durchfahrenden Züge bis Bennemühlen! Jeder Zug der Heidebahn muss den Hauptbahnhof Hannover erreichen

  • Durch die Anschaffung von Hybridfahrzeugen Diesel/ Elektro könnte die Heidebahn be­trieblich mit des S-Bahn-Linie S 4 verknüpft werden

  • Alternativ könnte die Strecke Bennemühlen - Soltau - Buchholz elektrifiziert werden und dem boomenden Güterverkehr zusätzliche Trassen anbieten

  • Attraktivere Gestaltung der Bahnhöfe und Haltestellen

  • Erhalt der Haltepunkte Hademstorf und Eickeloh

  • Einführung eines leicht merkbaren Taktfahrplans und eines Taktknotens in Soltau

  • Einführung eines Abendverkehrs zwischen Hannover und Soltau

  • Verstärktes Marketing in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Gemeinden


01.02.2006

Stellungnahme von PRO BAHN Hannover Region zur Einführung eines Sozialtarifs in der Region Hannover

PRO BAHN Hannover Region begrüßt an den derzeit im politischen Raum diskutierten Vorschlägen zur Einführung eines verbilligten Sozialtarifs, dass mit einem solchen Tarifangebot dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) neue Kundengruppen erschlossen werden können, die Bahn und Bus bislang nicht oder nur wenig nutzen. Die Einführung preisgünstiger, zielgruppenorientierter Fahrscheine - wie z. B. eines "Sozialtarifs" - ist geeignet, die Nachfrage zu steigern.

Bei der Gestaltung von Tarifen nach sozialen Gesichtspunkten ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich dabei um eine Sozialleistung handelt, die demzufolge auch nicht aus dem Verkehrsetat finanziert werden darf. Sowohl Leistungseinschränkungen wie auch Tariferhöhungen zur Finanzierung eines Sozialtarifs werden von PRO BAHN Hannover Region abgelehnt.


Ausweitung der Kundenbeteiligung im ÖPNV

Die Verbände ADFC, AG_39, BiU, PRO BAHN und VCD begrüßen die Vorlage des Diskussionspapiers „Integriertes KundInnenbeteiligungssystem“ der Regionsverwaltung vom 12.02.2002 und sehen darin eine gute Basis, um die Beteiligung der Fahrgäste am ÖPNV in der Region Hannover zu intensivieren. Aus Sicht der beteiligten Verbände sind insbesondere Fahrgastforen und der Fahrgastbeirat wichtige Module innerhalb eines Konzeptes zur verstärkten Einbeziehung von Kunden und Nichtkunden in ÖPNV-Planungen und -Entscheidungen.

 

Fahrgastforen
  • Das Fahrgastforum ist ein Laiengremium, das interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit eröffnet, ihre Meinung zu ÖPNV Fragen in eine öffentliche Diskussion einzubringen.

  • Fahrgastforen werden zu Schwerpunktthemen vom Aufgabenträger oder auf Initiative des Fahrgastbeirates einberufen.

  • Fahrgastforen können zu Themen, die den gesamten Verbund betreffen, zu für Teilräume relevanten Themen und zu zielgruppenrelevanten        Themen einberufen werden.

  • Fahrgastforen sind öffentlich. Zielgruppen, die erfahrungsgemäß unterrepräsentiert sind, sind zur Teilnahme besonders aufzufordern.

  • Die Ergebnisse der Fahrgastforen werden in den Verkehrsausschuss und den Fahrgastbeirat eingebracht.

Fahrgastbeirat

Aufgaben und Kompetenzen

  • Der Fahrgastbeirat wird durch einen politischen Beschluss eingerichtet.

  • Der Fahrgastbeirat ist beim Aufgabenträger angesiedelt.

  • Der Fahrgastbeirat ist bei sämtlichen für die Fahrgäste relevanten Themen vor Entscheidung der Regionsgremien zu beteiligen.

  • Der Fahrgastbeirat ist insbesondere bei der Aufstellung des Nahverkehrsplans, Fahrplan- und Tarifmaßnahmen sowie Planungen von Bauten, die für die Nutzung durch die Fahrgäste bestimmt sind, zu beteiligen.

  • Der Aufgabenträger ist verpflichtet, den Fahrgastbeirat über die Fahrgastbelange betreffenden Entscheidungen der Regionsgremien zu informieren.

  • Der Fahrgastbeirat erhält die öffentlichen Drucksachen des Verkehrsausschusses, soweit sie Fahrgastinteressen berühren, zur Kenntnis.

  • Der Fahrgastbeirat kann zu von ihm ausgewählten Themen die Einberufung von Fahrgastforen anregen.

Arbeitsweise

  • Der Fahrgastbeirat tagt mindestens dreimal jährlich.

  • Die Mitglieder des Fahrgastbeirates bringen eigene Ideen in den Fahrgastbeirat ein.

  • Die Mitglieder des Fahrgastbeirates werden frühzeitig über geplante Maßnahmen informiert.

  • Themen für die Tagungsordnung können vom Aufgabenträger, den Verkehrsunternehmen und den Mitgliedern des Fahrgastbeirates vorgeschlagen werden.

  • Der Fahrgastbeirat erhält vom Aufgabenträger Rückmeldung über die Umsetzung seiner Anregungen.

  • Mindestens ein Vertreter des Aufgabenträgers muss an den Sitzungen des Fahrgastbeirates teilnehmen.

  • Eine angemessene personelle und finanzielle Ausstattung auf Seiten des Aufgabenträgers ist sicherzustellen. Eigene, frei verfügbare Mittel sind jedoch nicht vorgesehen.

  • Der Fahrgastbeirat muss sich mit eigenen Positionen in der Öffentlichkeit präsentieren können.

  • Die Ergebnisse der Fahrgastforen werden in den Fahrgastbeirat eingebracht.

  • Die Mitglieder des Fahrgastbeirates sind ehrenamtlich tätig.

 

Zusammensetzung

  • Der Fahrgastbeirat setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Verbände zusammen, die Fahrgastinteressen vertreten (entsprechend § 6, Absatz 4 des Niedersächsischen Gesetzes zur Neuordnung des öffentlichen Personennahverkehrs). Dies sind zunächst die Verbände, die im Rahmen der Aufstellung des Nahverkehrplanes beteiligt sind. Der Fahrgastbeirat ist für die Aufnahme weiterer Verbände, die Fahrgastbelange vertreten, offen.

  • Die Verbände bestimmen, durch wen sie in den Sitzungen des Fahrgastbeirates vertreten werden. Jeder Verband nennt dem Aufgabenträger mindestens einen Ansprechpartner.

  • Mindestens ein Mitglied des Fahrgastbeirates gehört dem Verkehrsausschuss der Region Hannover mit beratender Stimme an.

Karlheinz Narten                                                                  Fritz Schwarz

ADFC Kreisverband Hannover                                         AG_39

Manfred Ulbrich                                                                   Sascha Zastrow

PRO BAHN Hannover-Region                                          PRO BAHN Hannover-Region

Thomas Schwartz                                                               Hannes Tippmann

VCD/ BiU AK Verkehr                                                        VCD/ BiU AK Verkehr


Forderungen und Anregungen des Fahrgastverbandes PRO BAHN Hannover-Region zum Nahverkehrsplan 2003 - 2007

 

Priorität für den öffentlichen Verkehr
  • Vorrang für den ÖPNV bei Konflikten in der Verkehrsplanung

Fahrgastbeteiligung
  • Stärkere Beteiligung der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel durch die Einrichtung eines Fahrgastbeirates. Der Fahrgastbeirat soll sowohl Institutionen wie Fahrgastverbänden und Verkehrsinitiativen als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern offenstehen. Er ist dem Aufgabenträger des ÖPNV zuzuordnen. Er ist mit klar definierten Aufgaben und Rechten auszustatten.

  • Zügige Umsetzung der bereits im Nahverkehrsplan 1997, Kapitel G, Punkt 8, ausführlich dargestellten Maßnahmen zur Beteiligung der Fahrgäste

Tarif
  • Ausweitung des Verkehrsverbundes durch die Schaffung eines „zweiten Ringes“, der den S-Bahn-Einzugsbereich bis Schwarmstedt, Celle, Nienburg, Peine, Hameln, Minden und Hildesheim umfasst. Vollständige tarifliche Integration der Eisenbahnstrecken (ggf. als erste Stufe) und der in diesem Bereich verkehrenden Omnibuslinien (ggf. in einer zweiten Stufe) im Rahmen eines einheitlichen und einfachen Tarifsystems

  • Die Tarifhoheit muss beim Aufgabenträger bleiben und darf nicht auf die einzelnen Verkehrsunternehmen verlagert werden.

  • Beibehaltung von stark rabattierten Zeitkarten und tariflichen Sonderangeboten für Studenten, Schüler, Senioren, Behinderten, Firmen etc.

  • Installation von Fahrkartenautomaten und Entwertern in allen Stadtbahnwagen. Diese müssen Bargeld akzeptieren und Wechselgeld herausgeben und sollen ein breit gefächertes Sortiment an Fahrkarten bereithalten
Sicherheit und Service
  • Verstärkter Einsatz von Sicherheits- und Servicekräften an den Stationen und in den Fahrzeugen

  • Installation von Videokameras in allen S-Bahn- und Stadtbahnstationen

  • Ausdehnung des Nacht-Taxi-Services auf die gesamte Bevölkerung zu verbundweit einheitlichen Nutzungsbedingungen (bisher Frauen-Nachttaxi)

  • Einbeziehung der Innenstadt in den Nacht-Taxi-Service

Verkehrsangebot
  • Der Mindestbedienungsstandard für alle Orte und Ortsteile mit mehr als 1.000 Einwohnern soll auf einen Stundentakt verbessert werden. Die Anbindung kleinerer Ortsteile erfolgt gegebenenfalls mit flexilblen Bedienungsformen.

  • Aufwertung von Tangentialverbindungen zwischen den Mittelzentren

  • Dauerhafte Beibehaltung des fahrgastfreundlichen 7,5-Minuten-Grundtaktes auf den meisten Stadtbahnlinen und den wichtigsten Buslinien

  • Ausweitung des 7,5-Minuten-Grundtaktes bis zum Ladenschluss

  • Verbesserung der Marktposition des ÖPNV im Freizeit- und Einkaufsverkehr (z. B. durch Kombitickets und Fahrgelderstattung)

  • Bei Fahrzeugneubeschaffung ist den Komfortansprüchen der Fahrgäste verstärkt Rechnung zu tragen (z. B. beim Sitzkomfort und den Laufeigenschaften der Fahrzeuge)

Kundenorientierung und Fahrgastinformation
  • Verbesserung des Beschwerdemanagements und der Erfolgskontrolle

  • Ausweitung der Kundenbefragungen und Veröffentlichung der Ergebnisse

  • Ausbau der dynamischen Fahrgastinformation

  • Verbesserung der Beschilderung an Bahnhöfen, Stationen und Fahrzeugen

  • Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen Verkehrsunternehmen zur Sicherstellung von Anschlussbeziehungen

  • Einführung von Servicegarantien nach Vorbild anderer Verkehrsunternehmen (z. B. Übernahme der Taxikosten, wenn Fahrgäste ihr Fahrziel mit mehr als 20 Minuten Verspätung erreichen)

Wettbewerb im Nahverkehr
  • Europaweite Ausschreibungen von Nahverkehrsleistungen müssen sich an den Interessen der Fahrgäste ausrichten.

  • Erfolgreich dürfen im Rahmen von Ausschreibungen nur Unternehmen sein, die qualitativ hochwertigen Nahverkehr anbieten können. Dies hat die Region Hannover als Aufgabenträger sicherzustellen.

  • Den Zuschlag zu ÖPNV-Leistungen darf nicht derjenige erhalten, der schlechte Leistungen zu geringsten Kosten erbringt.

  • Die Verkehrsbetriebe üstra, DB AG und Regiobus dürfen im Interesse eines fairen Wettbewerbes nicht bevorzugt werden. Der Aufgabenträger muss vertragswidriges Verhalten sanktionieren können. Er sollte den Unternehmen aber auch Anreize für kundenorientiertes Verhalten geben.

  • Die Region Hannover hat als Aufgabenträger dafür Sorge zu tragen, dass sich der ÖPNV als einheitliches Ganzes präsentiert.

S-Bahn/ Regionalschnellverkehr
  • Einbeziehung der Strecke Lehrte – Sehnde – Hildesheim in das S-Bahn-System, z. B. durch den Betrieb mit Flügelzügen zur S 3. Damit verbunden ist die Wiederherstellung der durchgehenden Zugverbindung nach Hannover.

  • Dauerhafte Einrichtung einer S-Bahn-Verbindung zwischen Flughafen und Messegelände während der Großmessen

  • Bessere Verknüpfung von S-Bahn und Stadtbahn durch Verlegung des Bahnhofs Linden an den Ricklinger Stadtweg und den Bau zusätzlicher S-Bahn-Stationen am Braunschweiger Platz und an der Hildesheimer Straße

  • Einrichtung zusätzlicher S-Bahn-Stationen, soweit der Einzugsbereich ein ausreichendes Fahrgastaufkommen verspricht (z. B. Wunstorf-Mitte, Lüdersen)

  • Erhaltung der Heidebahn von Bennemühlen nach Soltau

Stadtbahn
  • Realisierung des Stadtbahn-Teilkonzepts „Trick 17“ des Fahrgastverbandes PRO BAHN während des Nahverkehrsplans 2003 – 2007 durch Wiederherstellung der Stadtbahnstrecke Thielenplatz – Zoo, Verdichtung des Stadtbahnverkehrs zum Kronsberg und Betrieb der Linie 17 an allen Tagen der Woche ganztägig

  • Verwirklichung der Neubaustrecken Kirchrode – Anderten, Lahe – Altwarmbüchen, Wallensteinstraße – Hemmingen – Arnum und Schwarzer Bär - Küchengarten. Voraussetzung für die Realisierung der Strecke Lahe – Misburg/ Nord ist ein fahrgastfreundliches und wirtschaftliches Betriebskonzept auf Basis eines 7,5-Minuten Grundtaktes auf den Stadtbahnlinien 3, 7 und 9 und die Verlängerung der Strecke über den bislang geplanten Endpunkt an der Schierholzstraße hinaus.

  • Vorbereitung weiterer Neubaustrecken. Priorität haben dabei Verlängerungen nach Misburg/ Meyers Garten, im Verlauf der Sallstraße, von Garbsen nach Garbsen/ Mitte und vom Lindener Hafen nach Davenstedt.

  • Vorbereitung von Verknüpfungsstrecken, wie z. B. Herrenhäuser Kirchweg, Alte Heide – Bothfeld, Messe/ Ost – Laatzen und Emmichplatz – Lister Platz - Niedersachsenring

  • Einstieg in ein Regionalstadtbahn-Netz als Verknüpfung der Verkehrssysteme Stadtbahn und Eisenbahn. Als erste Strecken könnten Verbindungen von Hannover nach Sarstedt, Gehrden und Großburgwedel realisiert werden.

  • Fortsetzung des behindertengerechten Ausbaus der Stadtbahn mit Aufzügen und Hochbahnsteigen. Die Prioritäten beim Bau von Hochbahnsteigen sollen sich in erster Linie an den Nutzerzahlen orientieren.

  • Beibehaltung aller bestehenden Stadtbahnstrecken und der erfolgreichen Beschleunigung an Lichtsignalanlagen

  • Es ist zu prüfen, ob kommende Stadtbahngenerationen wieder mit einer Breite von 2,40 m beschafft werden, um Kosten beim Streckenausbau zu sparen und um Probleme bei der Aufweitung des Gleismittenabstandes in engen Straßenräumen zu vermeiden

Bus
  • Festlegung von Qualitätskriterien für die Bedienungsqualität, Zuverlässigkeit und Ausstattung der Fahrzeuge

  • Weiterentwicklung des Busnetzes zu einem Busverkehrssystem auf Strecken, die auch langfristig nicht durch die Schiene übernommen werden sollen

  • Vorrang für Linienbusse an Lichtsignalanlagen

  • Ausbau von Bushaltestellen (erhöhter Bordstein, Witterungsschutz, Beleuchtung, dynamische Fahrgastinformation)

  • Ein stufenloser Einstieg in Niederflurbusse ist an allen Haltestellen des Netzes sicherzustellen

  • Einrichtung von Busspuren in Staugefährdeten Bereichen

  • Komplette Umstellung des Fahrzeugparks auf Niederflurbusse

  • Beibehaltung des Fahrkartenverkaufs beim Fahrer auf allen Linien

  • Einrichtung neuer Stadtbussysteme, z. B. in Wunstorf und Springe

  • Einführung von Quartierbuslinien in dicht besiedelten Bereichen (z. B. Südstadt, Linden)

 


Wir haben folgende Anträge bzw. Anfragen im ÖPNV-Rat der Region_Hannover gestellt:

Betreff:

Keine Angebotseinschränkungen bei gleichzeitigen Fahrpreiserhöhungen!

Beschlussvorschlag:

Der ÖPNV-Rat lehnt Einschränkungen im Verkehrsangebot bei gleichzeitig steigenden Fahrpreisen ab. Der ÖPNV-Rat fordert die Region auf, entweder auf die zum 14.12.2003 geplante Fahrpreiserhöhung um durchschnittlich 3,44 % zu verzichten (Drucksache Nr. ! B 0188/2003) oder auf die ab dem selbem Datum geplanten Angebotseinschränkungen im Spätverkehr zu verzichten (Drucksache Nr. 0199/ 2003).

Begründung:

Das ÖPNV-Angebot wurde über die vergangenen Jahre durch zahlreiche fahrgastfreundliche Maßnahmen insgesamt kontinuierlich verbessert. Damit konnten sowohl die Fahrgastzahlen als auch die Kostendeckungsgrade der Unternehmen gesteigert werden. Tariferhöhungen, die über einen Inflationsausgleich hinausgingen, konnten in der Regel mit einem verbesserten Verkehrsangebot begründet werden und führten in der Regel auch zu keinem Fahrgastrückgang. Tarif- und Angebotspolitik konnten mit der Formel „Gutes Geld für gute Leistung“ umschrieben werden.

Verwaltungsvorlagen der jüngsten Vergangenheit weisen leider auf einen Kurswechsel hin, der nach Auffassung des ÖPNV-Rates in die falsche Richtung führt: So wurde im Dezember 2002 mit der Einführung eines Jahresfahrplanes auf Basis des gegenüber dem Winterfahrplan ausgedünnten Sommerfahrplans und einer deutlich über der Inflationsrate liegenden Tariferhöhung damit begonnen, Preiserhöhungen mit Leistungseinschränkungen zu kombinieren.

Diese Politik soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden: So sollen die Fahrpreise laut Drucksache I B 0188/2003 um durchschnittlich 3,44 % erhöht werden (Inflationsrate 1,2 %) und gleichzeitig zahlreiche Angebote im Abend- und Nachtverkehr eingeschränkt werden (z. B. Vorziehen des Betriebsschlusses auf mehreren Buslinien um zwei bis vier Stunden). Perspektivisch werden weitere erheblich Einschränkungen des Verkehrsangebotes in den kommenden Jahren in Aussicht gestellt.

Der ÖPNV-Rat ist der Auffassung, dass mit dieser Koppelung von Leistungsreduktion und Preiserhöhung die Erfolge der Vergangenheit leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Der ÖPNV-Rat befürchtet durch diese nicht kundenfreundliche Kombination Fahrgastverluste und infolgedessen Einnahmeausfälle.

Antragsteller:

Fahrgastverband PRO BAHN

Betreff:

Stadtbahnverlängerung Lahe - Misburg/Meyers Garten

Beschlussvorschlag:

Der ÖPNV-Rat begrüßt die derzeit laufenden Planungen zur Verlängerung der Stadtbahn von Lahe nach Misburg/ Meyers Garten und fordert die Region auf, diese wichtige Verlängerungsstrecke zügig zu realisieren.

Begründung:

Misburg ist der größte Stadtteil der Landeshauptstadt Hannover, der über keine direkte Stadtbahnverbindung ins Zentrum verfügt. Dieser Mangel wird mit der Realisierung der o. g. Stadtbahnverlängerung beseitigt. Die dem ÖPNV-Rat zur Kenntnis gegebenen Planungsunterlagen lassen eine deutliche Qualitätssteigerung für die Fahrgäste erwarten, wie insbesondere

·         eine Direktverbindung ins Stadtzentrum und in bevölkerungsreiche Stadtteile wie die List, Linden und Ricklingen statt der heutigen Busverbindung mit Umsteigen

·         niveaugleiches Ein- und Aussteigen an allen neuen Haltestellen

·         verbesserte Information der Fahrgäste durch dynamische Fahrgastinformationssysteme

·         Reisezeitgewinne durch weitgehende Trennung vom Individualverkehr und Ampelvorrangschaltungen

Die derzeit vorliegenden Pläne lassen darüber hinaus bedeutend geringere Eingriffe in die Grundstücke der Streckenanlieger erwarten als das bei früher verfolgten Varianten (Trasse Vogelsiedlung) der Fall gewesen wäre, da Abtragungen von Wohnhäusern komplett vermieden werden können.

Positive wirtschaftliche Impulse sind durch höhere Fahrgastzahlen bei einem Anschluss Misburgs an das Stadtbahnnetz und für den regionalen Arbeitsmarkt durch die Realisierung des Vorhabens zu erwarten.

Antragsteller:

Fahrgastverband PRO BAHN

Betreff:

Bau von Teilhochbahnsteigen zum niveaugleichen Einstieg in die Stadtbahn

Beschlussvorschlag:

Der ÖPNV-Rat schlägt der Region Hannover vor, an Stadtbahnhaltestellen, die derzeit über keine niveaugleichen Zugänge verfügen und an denen der Bau von Hochbahnsteigen (noch)  nicht abzusehen ist, Teilhochbahnsteige zu realisieren. Die Region wird aufgefordert, aus Ihrer sicht geeignete Standorte zu benennen und dem ÖPNV-Rat vorzustellen.

Begründung:

Mit Teilhochbahnsteigen kann an schwach belasteten Haltestellen und Haltestellen in engen oder städtebaulich sensiblen Straßenräumen ein Bereich mit niveaugleichen Einstiegen zu geringeren Kosten und mit geringeren baulichen Eingriffen als den derzeit üblichen 70-Meter-Bahnsteigen geschaffen werden.

Unüberwindliche Probleme mit der Türsteuerung der Stadtbahnwagen dürften kaum zu befürchten sein, da auf der Stadtbahnlinie 1 seit Dezember 2002 an einigen Haltestellen die Türen bereits „selektiv“ angesteuert werden (einige Türen öffnen sich an den Haltestellen, andere bleiben geschlossen). Diese Prinzip müsste auch an Haltestellen mit Teilhochbahnsteigen angewandt werden: bei einigen Türen werden die Klapptrittstufen beim Öffnen der Türen abgesenkt, am Teilhochbahnsteig bleiben sie oben. Dieses Prinzip wird bereits seit mehreren Jahren bei der Stadtbahn San Francisco angewandt.

Antragsteller:

Fahrgastverband PRO BAHN

Betreff:

Aktualisierung der GVH-Fahrplanbuches

Beschlussvorschlag:

Der ÖPNV-Rat fordert die Region Hannover auf, die Aktualisierung des GVH-Fahrplanbuches und die Verbreitung von Informationen über Änderungen an die Fahrgäste sicherzustellen..

Begründung:

Bereits wenige Wochen nach In-Kraft-Treten verlor das GVH-Fahrplanbuch durch Änderungen verschiedener Buslinien ab Februar 2003 (z. B. Linie 330) teilweise seine Gültigkeit. Die Weitergabe dieser wichtigen Informationen an die Fahrgäste ist – trotz mehrerer Anregungen der IG 39 und des Fahrgastverbandes PRO BAHN – unterblieben. Entsprechende schriftliche Anfragen an die üstra blieben unbeantwortet.

Antragsteller:

Fahrgastverband PRO BAHN

Anfragen an die Region Hannover zur Sitzung des ÖPNV-Rates am 20.05.2003:

Frage 1:

Wann ist mit einer Lesefassung des Nahverkehrsplans 2003 incl. Kartenband zu rechnen?

Frage 2:

Im Protokoll der Verkehrsausschussitzung vom 13.03.2003 wurde Herr Ehlen von DB-Regio mit der Aussage zitiert, die DB habe im Rahmen der um die Jahreswende 2002/03 massiv aufgetretenen Zugausfälle betroffenen Fahrgästen Reisegutscheine ausgestellt.

Wir fragen die Regionsverwaltung:

·         Kann der von Herrn Ehlen erwähnte Statusbericht dem ÖPNV-Rat zur Verfügung gestellt werden?

·         Wie vielen S-Bahn-Fahrgästen wurden Reisegutscheine ausgestellt?

·         Welchen Gegenwert hatten diese Gutscheine (min./ max.)?

·         Gab es die Möglichkeit, die Gutscheine in Bargeld umzutauschen?

·         Wurden diese Gutscheine vom Personal an die betroffenen Fahrgäste verteilt oder nur bei Anfrage/ Beschwerde ausgegeben?


Eckpunkte des Fahrgastverbandes 

Vorrang des ÖPNV bei Konflikten in der Verkehrsplanung.

Stärkere Beteiligung der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel durch die Einrichtung eines Fahrgastbeirates. Der Fahrgastbeirat soll sowohl Institutionen wie Fahrgastverbänden und Verkehrsinitiativen als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern offenstehen. Er ist dem Aufgabenträger des ÖPNV zuzuordnen. Er ist mit klar definierten Aufgaben und Rechten auszustatten.

Ausweitung des Verkehrsverbundes durch die Schaffung eines „zweiten Ringes“, der den S-Bahn-Einzugsbereich bis Celle, Nienburg, Peine, Hameln, Minden und Hildesheim umfasst. Vollständige tarifliche Integration der Eisenbahnstrecken (ggf. als erste Stufe) und der in diesem Bereich verkehrenden Omnibuslinien (ggf. in einer zweiten Stufe).

Die Tarifhoheit muss beim Aufgabenträger bleiben und darf nicht auf die einzelnen Verkehrsunternehmen verlagert werden. Beibehaltung von tariflichen Sonderangeboten für Studenten, Schüler, Senioren, Firmen etc.

Im Rahmen europaweiter Ausschreibungen von Nahverkehrsleistungen müssen sich die Ausschreibungen an den Interessen der Fahrgäste ausrichten. Den Zuschlag zu ÖPNV-Leistungen darf nicht derjenige erhalten, der schlechte Leistungen zu geringsten Kosten erbringt. Erfolgreich dürfen im Rahmen von Ausschreibungen nur Unternehmen sein, die qualitativ hochwertigen Nahverkehr anbieten können. Dies hat die Region Hannover als Aufgabenträger sicherzustellen. Die Verkehrsbetriebe üstra, DB AG und Regiobus dürfen im Interesse eines fairen Wettbewerbes nicht bevorzugt werden. Der Aufgabenträger muss vertragswidriges Verhalten sanktionieren können. Er sollte den Unternehmen aber auch Anreize für kundenorientiertes Verhalten geben. Die Region Hannover hat als Aufgabenträger dafür Sorge zu tragen, dass sich der ÖPNV als einheitliches Ganzes präsentiert.

S-Bahn/ Regionalschnellverkehr

Einbeziehung der Strecke Lehrte - Sehnde - Hildesheim in das S-Bahn-System, z. B. durch den Betrieb mit Flügelzügen zur S 3. Damit verbunden ist die Wiederherstellung der durchgehenden Zugverbindung nach Hannover.

Bessere Verknüpfung von S-Bahn und Stadtbahn:

  • Verlegung des Bahnhofs Linden an den Ricklinger Stadtweg

  • Bau zusätzlicher S-Bahn-Stationen am Braunschweiger Platz und an der Hildesheimer Straße

  • Einrichtung zusätzlicher S-Bahn-Stationen, soweit das Einzugsbereich ein ausreichendes Fahrgastaufkommen verspricht

Erhaltung der Heidebahn von Bennemühlen nach Soltau.

Stadtbahn

Realisierung des Stadtbahn-Teilkonzepts „Trick 17“ des Fahrgastverbandes PRO BAHN während des Nahverkehrsplans 2003 – 2007 mit den Einzelmaßnahmen:

  • Wiederherstellung der Stadtbahnstrecke Thielenplatz – Zoo

  • Verdichtung des Stadtbahnverkehrs zum Kronsberg

  • Betrieb der Linie 17 ganztägig

Verwirklichung folgender Neubaustrecken bis 2006/07:

  • Kirchrode – Anderten

  • Lahe – Altwarmbüchen

  • Wallensteinstraße – Hemmingen – Arnum

Vorbereitung folgender weiterer Neubaustrecken:

  • Misburg

  • Sallstraße

  • Garbsen/ Mitte

  • Davenstedt/ West

 Vorbereitung von Verknüpfungsstrecken, wie z. B.:

  • Schwarzer Bär - Küchengarten

  • Herrenhäuser Kirchweg

  • Alte Heide – Bothfeld

  • Messe/ Ost - Laatzen

Einstieg in ein Regionalstadtbahn-Netz. Als erste Strecken könnten Verbindungen zwischen Hannover und Sarstedt und Hannover und Gehrden realisiert werden.

Fortsetzung des behindertengerechten Ausbaus der Stadtbahn.

Beibehaltung aller bestehenden Stadtbahnstrecken und der erfolgreichen Beschleunigung an Lichtsignalanlagen.

Installation von Fahrkartenautomaten in allen Stadtbahnwagen. Beibehaltung der Entwerter in den grünen Stadtbahnen.

Bus

Schaffung von Markenprodukten im Busbereich analog zu den bestehenden Markenprodukten S-Bahn und Stadtbahn im Schienenverkehr (z. B. "RegioBus", "StadtBus") mit klar festgelegten Qualitätskriterien (Ausstattung der Fahrzeuge, Bedienungsqualität, Zuverlässigkeit).

Weiterentwicklung des Busnetzes zu einem Busverkehrssystem auf Strecken, die auch langfristig nicht durch die Schiene übernommen werden sollen. Voraussetzungen dafür sind:

  • Vorrang an Lichtsignalanlagen

  • Gut ausgebauten Bushaltestellen (erhöhter Bordstein, Witterungsschutz, Beleuchtung, dynamische Fahrgastinformation)

  • Busspuren in staugefährdeten Bereichen

  • Komplette Umstellung des Fahrzeugparks auf Niederflurbusse

  • Beibehaltung des Fahrkartenverkaufs beim Fahrer auf allen Linien